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Ein Dorfgemeinschaftshaus im Zentrum

  • Lägerdorf
© Sönke Rother JÜRGEN TIEDEMANN UND RENATE GROMKE HABEN IN LÄGERDORF EINIGES ANGESCHOBEN. SÖNKE ROTHER

Ausblick ins Jahr 2023: In Lägerdorf sollen nach rund 25 Jahren wieder zusammenhängende Baugebiete entstehen. Die Norddeutsche Rundschau berichtete am 17.01.2023:

Von Sönke Rother (SHZ)

Jürgen Tiedemann und Renate Gromke sind Teamplayer. Auch wenn der Bürgermeister (CDU) und seine Stellvertreterin (SPD) über die Zukunft sprechen, stellen beide klar: Die Entwicklung der Gemeinde Lägerdorf ist eine Mannschaftsleistung. Und diese Mannschaft hat in der vergangenen Legislaturperiode einiges auf den Weg gebracht. 
Das ist in Lägerdorf gar nicht so einfach, wie Tiedemann erklärt. Durch Holcim und die Gruben sei Lägerdorf umschlossen. Eigene Flächen habe die Gemeinde kaum, und so sei überwiegend nur Lückenbebauung möglich. Dennoch sollen zwei Baugebiete ausgewiesen und die Bebauungspläne angeschoben werden: Wiesenweg und Bergwiese. Insgesamt sollen dort mehr als 50 neue Bauplätze entstehen, 16 am Wiesenweg und knapp 40 im B-Plan-Gebiet Bergwiese.
Das sei wichtig, so Tiedemann. Denn aufgrund der Geschichte als Arbeiterdorf seien viele kleine Wohnungen vorhanden. „Für die Fabrikarbeiter waren Wohnungen zwischen 40 und 50 Quadratmeter geschaffen worden“, erklärt der Bürgermeister. Große Wohnungen für Familien seien hingegen Mangelware. Gespräche mit Investoren würden bereits geführt. Seit 1998 wurden keine zusammenhängenden Baugebiete mehr entwickelt, dass soll mit den neuen Planungen anders werden.
Auch für Industrie und Gewerbe sollen weitere Flächen zur Verfügung gestellt werden. Nachdem gemeinsame Planungen mit Nachbargemeinden im Sand verlaufen sind, hat Lägerdorf die Planungen allein und mit Unterstützung der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (EGW, früher Egeb) vorangetrieben. Auch für diese Flächen gebe es bereits Interessenten.
Ein Stück weiter sind die Planungen für einen 25 Hektar großen „Solarpark Lägerdorf“, der nördlich der Kreisstraße 68 (Südspange), östlich der Autobahn 23 sowie westlich der Kreidegrube „Schinkel“ entstehen soll. Der Plan liegt bis 3. Februar in der Amtsverwaltung Breitenburg aus.
Das größte Projekt sei aber derzeit das Dorfgemeinschaftshaus, das in unmittelbarer Nähe zur Schule entstehen soll. Das Gebäude in Schachtelbauweise soll unter anderem die Kita mit rund 100 Plätzen aufnehmen. Die übrigen Räume, die um die runde Mitte angegliedert sind, sollen möglichst flexibel genutzt werden und auch den Vereinen zur Verfügung stehen. Den Mittelpunkt bildet eine Mehrzweckhalle, in der künftig Empfänge, Konzerte und andere Veranstaltungen statt finden könnten. „Jetzt müssen wir immer die Sporthalle der Schule sperren und herrichten. Das fällt dann weg“, sagt Renate Gromke, die in dem Bau auch ein Stück weit den Abschluss im Schul- und Bildungsbereich sieht. 
Schon vor rund zwei Jahren hat Lägerdorf die Weichen für einen offenen Ganztag an der Liliencronschule gestellt. Auch die Mensa soll künftig im neuen Dorfzentrum eingerichtet werden, ebenso wie die Ferienbetreuung, die künftig neben dem Frühjahr und dem Herbst auch im Sommer angeboten werden soll.
Für die Finanzierung des Dorfgemeinschaftshauses, für das zurzeit rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt werden, sind Fördermittel nötig. Entsprechende Anträge seien gestellt, berichtet Tiedemann. „Eine hoffentlich positive Entscheidung erwarten wir spätestens im Herbst.“
Aber nicht nur die Hochbauprojekte beschäftigen Tiedemann, Gromke und die anderen Gemeindevertreter. In mehreren Abschnitten sollen die Straßen repariert werden. Begonnen wird in der Siedlung Birkenweg, wo die „Straßen total kaputt sind“, so Tiedemann. Berliner, Königsberger und Stettiner Straße seien zum Auftakt dran. 2,7 Millionen werden für die Maßnahmen veranschlagt. Aber die Bürger müssen sich keine Sorgen machen. „Es gibt keine Straßenausbausatzung, die eine finanzielle Beteiligung der Anwohner fordert“, erklärt der Christdemokrat.
Während Jürgen Tiedemann noch richtig Lust hat, die Zukunft der Gemeinde mitzugestalten, wird Renate Gromke bei der Kommunalwahl im Mai nicht wieder antreten. „Ich wollte selbst bestimmen, wann es soweit ist aufzuhören“, sagt sie. Die Sozialdemokratin kann damit auf mehr als zehn Jahre in der Kommunalpolitik blicken. Vor allem die Schule und Bildung waren ihr dabei ein besonderes Anliegen. Und auf diesem Gebiet hinterlässt die 73-Jährige ein gut bestelltes Feld, wenn sie in den politischen Ruhestand geht. Gromke: „Es hat immer viel Spaß gemacht und die Aufgaben waren immer sehr spannend. Aber nun sollten mal Jüngere ran.“ Tiedemann bestätigt die konstruktive Arbeit in der Lägerdorfer Politik. Dabei ginge es nie um Parteibücher, sondern in erster Linie um Kompetenzen. 
Wer mehr über die Planungen der Gemeinde erfahren möchte und mit anderen Bürgern und der kommunalen Selbstverwaltung ins Gespräch kommen möchte, ist beim Jahresauftakttreffen am Sonntag, 26. Februar, willkommen. Einzelheiten zu der Veranstaltung in der Halle der Liliencronschule werden noch bekanntgegeben. 

 

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